Der auf dem Hals reitet
Ob Kuh, Schwein, Esel, Kamel – kein Tier, das man reiten kann, ist vor ihm sicher. Schon als
Zehnjähriger ist Günter Lang (Jahrgang 1940) von dem Wunsch beseelt, zu reiten. Doch was tun, wenn man kein Pferd, keinen Esel, kein gar nichts hat? Wenn man nicht mal reiten kann? Der kleine Junge hat aus der Not eine Tugend gemacht und durch Zufall eine ureigene, originelle Methode gefunden, die
ihresgleichen sucht.
Wie also auf ungesattelten, ungezäumten, ja sogar noch nicht mal eingerittenen Pferden reiten, wenn es keinerlei Hilfsmittel gibt? Bleibt wohl nur der Pferdehals. Auf den ist er geklettert und hat sich tragen lassen.
Ein Leben lang.
Für ihn persönlich eine höchst erfüllende Erfahrung - seine Umgebung hingegen ahnt nichts von seiner unkonventionellen Leidenschaft. Jahrzehntelang betreibt er sie heimlich, neben seiner eigentlichen Berufung, dem Dressurreiten, zu dem er eine eigene Reitweise entwickelt.
Bei den Dreharbeiten zu „Pferdemenschen Vol.1“ zeigt er zum ersten Mal vor laufender Kamera, wie er sich von einem Esel mit dem Hals hochheben läßt.
Bei weiteren Dreharbeiten zu „Die dynamische Gewichtshilfen Reitweise“, hat er sich zunächst noch zögerlich, dann aber doch entschieden, das Reiten auf dem Pferdehals vorzuführen, zumal es längst Teil seiner Einreit- und Ausbildungsmethode geworden ist.
Ermuntert vom Filmemacher Wolfgang Schräder geht er nun, mit 73 Jahren, erstmals damit an die Öffentlichkeit.
So ist aus dieser (wahrscheinlich) weltweit einmaligen Methode, dieser Film entstanden.
Sabine Beil
|